Der Tag des Toilettenpapiers am 26. August führt uns allen vor Augen, dass es ein nicht wegzudenkender Bestandteil unserer täglichen Körperhygiene ist. Die ersten Aufzeichnungen über die Großproduktion von Toilettenpapier stammen aus dem 14. Jahrhundert aus China. In den westlichen Ländern dauerte es noch bis Mitte des 19. Jahrhundert (USA) und Anfang 20. Jahrhundert (Deutschland), bis Toilettenpapier auf den Markt kam.
Wie unentbehrlich Toilettenpapier für unseren Alltag geworden ist, merkt man erst wenn es im entscheidenden Moment nicht vorhanden ist.
Eine Toilette ist in Europa inzwischen hygienischer Standard, das war aber nicht immer so. Abortanlagen gab es schon 2800 v. Chr.. Die ersten Wasserklosetts in Stuttgart wurden im 19. Jahrhundert installiert. In dieser Zeit wurde in Stuttgart mit Hilfe des Gordon-Plans begonnen, die Kanalisation aufzubauen und die ersten Haushalte an das Kanalnetz anzuschließen. 1916 wurde das Hauptklärwerk im heutigen Stuttgart-Mühlhausen in Betrieb genommen. In den 50er und 60er Jahren folgten die Klärwerke Möhringen und Plieningen sowie das Gruppenklärwerk Ditzingen.
Heute betreibt und unterhält das Tiefbauamt mit der Stadtentwässerung Stuttgart ein 1700 km umfassendes Kanalnetz sowie die vier Klärwerke als moderner Betrieb.
Damit die Abwasserableitung sowohl im privaten Bereich als auch im Kanalnetz der Stadtentwässerung Stuttgart ohne Zwischenfälle funktioniert, ist die Mithilfe jedes einzelnen erforderlich: Abfall muss ausschließend über den Restmüll entsorgt werden. Beim Runterspülen in der Toilette besteht nämlich die Schwierigkeit, dass feste Papiersorten auf dem kurzen Reiseweg zwischen einem Toilettenspülgang und der Ankunft in der Kläranlage nicht im Wasser zerfallen wie Toilettenpapier.
So z. B. wie das „Feuchte Toilettenpapier“, das inzwischen bei vielen Bürgern auch in Gebrauch ist. Dieses besteht oftmals aus reißfesten Fasern und verursacht vermehrt Schwierigkeiten in privaten und öffentlichen Abwassersystemen und Gewässern. Rohrleitungen, Engstellen und Pumpen verstopfen und können nur mit großem Aufwand und unter hohen Kosten gereinigt bzw. repariert werden. Der Hinweis „spülbar“ bedeutet nur, dass das Papier mit Wasser transportiert werden kann.
Aus diesem Grund weist die Stadtentwässerung Stuttgart darauf hin, dass feuchtes Toilettenpapier wie auch andere Ersatzstoffe bzw. Alternativen nicht in der Toilette runtergespült werden sollen, sondern wie andere Hygieneartikel, z. B. Wattestäbchen, in den Restmüll gehören.
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Faltblatt Kein Ort für Müll – warum Abfall nicht ins Klo gehört!