Die Stadtverwaltung hat in der Sitzung des Sozial‐ und Gesundheitsausschusses am 7. April 2025 die Ergebnisse aktueller Abwasseranalysen vorgestellt. Gleichzeitig bestätigen Daten aus Suchthilfe und Gesundheitswesen sowie der Polizei, dass die Legalisierung bislang nicht zu einem sprunghaften Anstieg der Nutzung geführt hat.
„Abwasserproben bieten wertvolle Einblicke in den Drogenkonsum einer Stadt oder Region,“ erklärt Peter Schilling, der Leiter des Zentrallabors der Stadtentwässerung Stuttgart. „Die Analyse der Tagesmischproben im Zulauf des Hauptklärwerks Stuttgart-Mühlhausen ermöglicht uns, ein besseres Verständnis dafür zu entwickeln, wie verbreitet der Konsum von Cannabis und anderen Drogen ist. Vor allem die Häufigkeit unserer Untersuchungen, nämlich ein Wochengang pro Monat, ergibt eine sehr sichere Datengrundlage für die Beurteilung der Situation.“
Insgesamt zeigen die Daten einen leichten Anstieg des Cannabiskonsums in Stuttgart von rund 13 Prozent nach der Legalisierung. Die Konsummuster blieben weitgehend gleich: auch nach der Legalisierung zeigen sich an allen Wochentagen vergleichbar hohe Werte im Abwasser.
Die Erkenntnisse aus dem Zentrallabor fließen in eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe ein, die sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltung, Suchthilfe, Suchtmedizin, Polizei und Staatsanwaltschaft zusammensetzt. Gemeinsam wird bewertet und eingeordnet, wie sich der Konsum entwickelt.
Weitere Informationen:
Zentrallabor der Stadtentwässerung Stuttgart
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