Klärwerk Stuttgart-Plieningen
Fast 70 Jahre zuverlässige Abwasserreinigung
Schon seit 1958 wird im Klärwerk Plieningen Stuttgarter Abwasser gereinigt. Damals war es für den Stadtteil Plieningen und das benachbarte Kemnat erbaut worden. In den folgenden Jahrzehnten erfolgte ein fortlaufender Ausbau des Klärwerks zu einer mechanisch-biologischen Anlage mit neuesten Standards.
Heute ist das Klärwerk Plieningen mit seinen 133 000 Einwohnerwerten die drittgrößte Kläranlage in Stuttgart. Täglich werden bis zu 17 000 Kubikmeter Abwasser aus den Stuttgarter Stadtteilen Degerloch, Sillenbuch, Birkach und Plieningen sowie Teilen von Leinfelden-Echterdingen und dem Flughafen gereinigt und der Körsch zugeführt.
Grüne Energie für die Anlage
Mit Hilfe von drei BHKW-Modulen wird Faulgas in elektrische Energie und Wärme umgewandelt und dient der Eigenversorgung des Klärwerks. Seit Juni 2022 ist auf dem Klärwerk Plieningen zudem noch eine Photovoltaik-Anlage im Einsatz. Somit kann insgesamt ein elektrischer Eigenversorgungsgrad von circa 50 % erreicht werden.
Nach über zwanzigjähriger kontinuierlicher Betriebszeit war eine umfassende Erneuerung der Sandfilteranlage erforderlich. Bis zum erfolgreichen Abschluss dieser Sanierung im Dezember 2020 wurden insgesamt ca. 5,5 Mio. Euro investiert.
Die Zukunft des Klärwerks
In den nächsten Jahren stehen mehrere Projekte an: Die Schlammentwässerung bekommt neue Zentrifugen sowie ein neues Schlammsilo, die Faultürme müssen erneuert werden und das Betriebsgebäude wird saniert und erweitert.
Eine Ausrüstung des Klärwerks mit einer 4. Reinigungsstufe für die Spurenstoffelimination ist in naher Zukunft geplant.
Weiterlesen: Spurenstoffelimination
Historie Klärwerk Stuttgart-Plieningen
1958 ging das Klärwerk Plieningen der Landeshauptstadt Stuttgart mit einer mechanisch-biologischen Abwasserreinigung inklusive Rechen- und Rundsandfanganlage, Tropfkörper sowie Vor- und Nachklärbecken in Betrieb. Schon damals wurden auch die Kemnater Abwässer im Klärwerk Plieningen gereinigt. Die Kapazität war auf einen Abwasserzufluss von 80 Liter je Sekunde ausgelegt. Dies entsprach einem Anschluss von rund 22.500 Einwohnern.
Erste Erweiterungsmaßnahmen fanden 1969 bis 1972 statt. Ein weiteres Vor- und Nachklärbecken, ein zusätzlicher Tropfkörper, je zwei Großrechen, Rundsandfänge, Rechengutzerkleinerer und ein Werkstattgebäude wurden gebaut. Durch die Fertigstellung der alten Ortskanalisation von Kemnat, der Stilllegung der alten Degerlocher Behelfskläranlage und der Planung des Anschlusses des nördlichen Teils von Echterdingen und des Flughafens wurde diese Erweiterung notwendig, um die vorgeschriebene Abwasserreinigung zuverlässig durchführen zu können. 1973 wurde der Anschluss von Echterdingen-Nord, dem Flughafen Echterdingen und dem Gebiet Fasanenhof-Ost über einen gemeinsamen Abwasserkanal durch einen Vertrag geregelt.
Weitere Ausbaumaßnahmen folgten 1975 bis 1978. Hierdurch konnte die Kapazität des Klärwerks auf einen Zufluss von 280 Litern je Sekunde gesteigert werden. Da das Tropfkörperverfahren ausreichend war, um die geforderte Restverschmutzung einzuhalten, wurde das Klärwerk Ende der 1970er-Jahre um eine Belebungsstufe mit zwei Belebungsbecken erweitert.
1993 wurde das Klärwerk mit einem umfassenden Umbau auf den neuesten Stand der Technik gebracht und den besonderen Belastungen durch den Flughafen gerecht.
In den Jahren 2000 bis 2003 wurde schließlich die Schlammbehandlung ausgebaut.
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Weitere Informationen:
Kennzahlen KW S-Plieningen
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