Aufgrund regelmäßig auftretender Geruchsbelästigungen vorwiegend auf dem Gelände des Hauptklärwerks Mühlhausen wurden bereits etliche Maßnahmen dagegen unternommen. Leider treten trotz der bereits ergriffenen Maßnahmen immer noch Geruchsbelästigungen bei der Kläranlage auf.
Die Stadtentwässerung Stuttgart ist daran interessiert nicht nur die Wirkung zu bekämpfen, sondern vor allem die Ursache der Geruchsbelästigung zu bestimmen um eine nachhaltige Lösung zu finden. Vor diesem Hintergrund wurde bereits im September vergangenen Jahres ein Probelauf zur Bestimmung und Verminderung der Geruchsbelästigung durchgeführt. Hierbei wurde in das Abwasser Eisen(II)-chlorid dosiert um zu prüfen ob sich dadurch die Bildung von Schwefelwasserstoff in den Zuflüssen und auf dem Klärwerkgelände reduzieren lässt.
Warum Schwefelwasserstoff?
Schwefelwasserstoff ist häufig verantwortlich für stärkere Geruchsbelästigungen aus dem Abwassersystem und Klärwerk.
Das Eisen(II)-chlorid wurde in die drei Hauptzuläufe des Hauptklärwerks Mühlhausen dosiert. Dank diesem Probelauf konnten erste Abschätzungen bzgl. der Wirksamkeit dieser Maßnahme getroffen werden sowie an welchen Stellen eine Dosierung sinnvoll ist. Um eine abschließende und fundierte Aussage zu der Dosierung in das Abwasser zu treffen, wurde basierend auf den Erkenntnissen vom Vorjahr, dieses Jahr von Anfang Juni bis Ende September ein zweiter Probelauf für die Dosierung in die beiden Hauptzuläufe (Zuckerbergstollen 1 und 2) durchgeführt.
Der zweite Probelauf konnte die Erkenntnisse aus dem ersten Probelauf untermauern und den Nutzen einer Dosierung des Abwassers mit Eisen(II)-chlorid belegen. Des Weiteren konnte die Ursache weiterer Schwefelwasserstoffaufkommen auf dem Klärwerksgelände und im Rechen- Fett- und Sandfang Hofen bestimmt werden. Für die Reduzierung dieser Schwefelwasserstoffquellen wurden bereits erste Konzepte erarbeitet und durchgeführt.
Zusammengefasst bestehen gute Chancen mit einer Dosieranlage in der Hofener Straße für die beiden Hauptzuläufe in Kombination mit ergänzenden Maßnahmen auf dem Hauptklärwerksgelände die Geruchsbelästigungen des Hauptklärwerks nachhaltig zu reduzieren.