15. Juli 2024

Von der Latrinenanstalt zum modernen Kanalbetrieb: 150 Jahre aktiver Umweltschutz

Statt Schubkarren und Schaufel ist heute moderne Technik zur Wartung, Instandhaltung und Steuerung des 1700 km langen Kanalnetzes im Einsatz.
Fahrzeuge für die Reinigung der Kanäle stehen im Kanalbetriebshof der Stadtentwässerung Stuttgart.
Betriebshof Kanalbetrieb / Foto: Jean-Philippe Müller, Rechte: SES

Bereits 1874 wurde der Grundstein für die heutige Stuttgarter Kanalisation gelegt. Vor der Einführung des stadtweiten Entwässerungssystems in Stuttgart von Joseph Gordon mussten unzählige Latrinen manuell geleert und die Hinterlassenschaften abgefahren werden. Um die zuverlässige Entleerung der Latrinen sicherzustellen wurde 1872 die städtische Latrinenentleerungsanstalt gegründet.

Anfang 1900 wurde dann die Schwemmkanalisation mit einem stadtweiten Klärverfahren eingeführt, wodurch sich das Ableiten, Aufbereiten und Entsorgen der menschlichen Hinterlassenschaften maßgeblich verbesserte. Hiermit erweiterten sich die Aufgaben und der Kanalbetrieb war geboren.

Gleiche Kernaufgabe – veränderte Tätigkeiten

Über die Jahrzehnte haben sich die Tätigkeiten zwar geändert, aber die Kernaufgabe ist nach wie vor die Gleiche: Der Kanalbetrieb sorgt für eine reibungslose Ableitung des Abwassers vom Hausanschluss bis zum Klärwerk. Das klassische Bild des Kanalbetriebsmitarbeiters, der mit Schaufel und Schubkarren die Kanäle reinigt, ist überholt. Heutzutage wird das Entwässerungssystem mit modernster Technik gewartet, instandgehalten und gesteuert.

In den letzten 150 Jahren hat sich das Stuttgarter Entwässerungssystem und der Kanalbetrieb stark verändert und ist weiterhin Veränderungen unterworfen. Dabei hat der Kanalbetrieb nie versäumt, seine Aufgaben bestens zu erfüllen und sich stets am Puls der Zeit zu verbessern. Mit dieser Einstellung ist der Kanalbetrieb optimal für die nächsten 150 Jahre und den damit einhergehenden Herausforderungen gewappnet.

Pressemitteilung der Landeshauptstadt Stuttgart