Der Nesenbach verläuft heute unterirdisch und sammelt das Regen- und Abwasser Stuttgarts auf dem Weg zum Hauptklärwerk Mühlhausen. Dabei unterquert der Hauptsammler Nesenbach in einem gemauerten Gewölbe den Schlossgarten. Das gesammelte Wasser fließt in einem betonierten Gerinne, das beidseitig von einem Bankett gefasst wird. Bei Führungen im Hauptsammler, die nur bei trockenem Wetter durchgeführt werden, läuft man auf dem Bankett und kann sich am Handlauf absichern – das Wasser im Gerinne stellt während der Begehung keine Gefahr dar.
Der Hauptsammler Nesenbach bei Trockenwetterabfluss
Bei Regen steigt das Wasser in wenigen Minuten
Bei Regenwetter ist die Situation eine völlig andere. Schon bei einem durchschnittlichen Niederschlag ändert sich der Wasserstand in kürzester Zeit erheblich.
Was passiert mit dem Wasser, das als Niederschlag auf die befestigten Flächen in der Stadt niedergeht?
Das Wasser wird über Sammelleitungen abgeleitet und dem nächsten Hauptsammler zugeführt. Der Wasserspiegel in den Hauptsammlern steigt dadurch schnell und stark an, wie das Bild aus dem Hauptsammler Nesenbach zeigt. Das Wasser tritt aus dem Gerinne und überflutet das Bankett beidseitig. Dies wäre für Personen, die sich zu diesem Zeitpunkt dort aufhielten, eine lebensbedrohliche Situation.
Der Wasserstand im Hauptsammler Nesenbach bei durchschnittlich ergiebigen Schauern über dem Stadtgebiet. Das Bankett ist beidseitig überflutet.
Die beiden Bilder zeigen, wie wichtig eine funktionierende Kanalisation für unser urbanes Leben ist, sodass anfallendes Regen- und Abwasser sicher zu den Klärwerken geleitet wird und Überflutungen auch bei Starkregen die Ausnahme bleiben.