Allgemeine Fragen zum Thema Klärwerke
1. Abwasserreinigung im Klärwerk
Wie funktioniert ein Klärwerk/ eine Kläranlage?
Eine Kläranlage verfügt über drei oder vier Reinigungsstufen. Diese werden nachfolgend beschrieben:
Erste Reinigungsstufe: mechanische Abwasserreinigung
In der Rechenanlage werden alle festen Grobstoffe wie Papier, Holz, Steine, Abfallstoffe, Essensreste usw. zurückgehalten. Sand und Kies lagert sich im Sandfang am Boden ab, Fette dagegen sammeln sich an der Wasseroberfläche und werden mit einem Räumer in Sammelschächte geschoben und der Schlammfaulung zur Klärgaserzeugung zugeführt.
Anschließend setzten sich feine Schwebstoffe am Boden der Vorklärung ab. Dieser sogenannte Rohschlamm aus der Vorklärung wird eingedickt und in einem Faulbehälter zugeführt
Zweite Reinigungsstufe: biologische Abwasserreinigung
In dem Belebtschlammbecken werden optimale Bedingungen für unterschiedlichste Mikroorganismen geschaffen. Die Mikroorganismen bauen im Abwasser gelöste organische Verbindungen ab, nehmen Nährstoffe auf bzw. wandeln diese um. Der Belebtschlamm setzt sich im Nachklärbecken ab.
Dritte Reinigungsstufe: weitergehende Abwasserreinigung
Um das Abwasser von Phosphor zu reinigen wird dem Abwasser ein Fällmittel zugesetzt. Gelöste Phosphate reagieren mit dem Fällmittel zu einer wasserunlöslichen Verbindung, welche sich im Nachklärbecken als Schlamm absetzt.
Vierte Reinigungsstufe: Spurenstoffentfernung
Die vierte Reinigungsstufe ist eine neue Technologie zur Abwasserreinigung. Mit dieser Reinigungsstufe werden anthropogene Spurenstoffe, wie z. B. Medikamentenreste aus dem Abwasser entfernt. Dafür können verschiedene Verfahren zum Einsatz kommen. Aktuell befindet sich die Reinigungsstufe zur gezielten Spurenstoff-Elimination auf dem Hauptklärwerk Stuttgart-Mühlhausen im Bau. Bei vielen weiteren Kläranlagen wird ein Ausbau geprüft, bei einigen Kläranlagen in Baden-Württemberg wird diese Reinigungsstufe schon betrieben.
Schlammbehandlung und –beseitigung
In den Faulbehältern erzeugen Fäulnisbakterien unter Luftabschluss bei ca. 38 °C Faulgas, bestehend aus 2/3 Methan und 1/3 Kohlenstoffdioxid. Das Gas wird zur Verbrennung des entwässerten Klärschlamms und zur Strom- und Wärmeproduktion verwendet werden.
Weitere Informationen zum Hauptklärwerk Mühlhausen finden Sie hier.
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2. Abwasser und Auswirkungen
Die Stuttgarter Klärwerke reinigen das Abwasser, das in Stuttgart und der Umgebung anfällt. Welche Qualität hat das Wasser, nachdem es die Kläranlage durchflossen hat?
Für die Stuttgarter Klärwerke gelten die Grenzwerte der jeweiligen Einleiterlaubnis. Diese geben strenge Grenzwerte für Phosphor-, Stickstoff- und kohlenstoffhaltige Verbindungen, sowie abfiltrierbare Stoffe vor, die in den Stuttgarter Klärwerken alle eingehalten werden. Das gereinigte Abwasser kann somit ohne Gefährdung von Flora und Fauna in den Fluss wie den Neckar, die Körsch oder der Glems eingeleitet werden.
Es entspricht jedoch nicht den Vorgaben aus der Trinkwasserverordnung, die weitaus strengere Grenzwerte und vor allem auch mikrobiologische Parameter vorgibt.
Die Stuttgarter Klärwerke reinigen das Abwasser, das in Stuttgart und der Umgebung anfällt. Welche Qualität hat das Wasser, nachdem es die Kläranlage durchflossen hat?
Für die Stuttgarter Klärwerke gelten die Grenzwerte der jeweiligen Einleiterlaubnis. Diese geben strenge Grenzwerte für Phosphor-, Stickstoff- und kohlenstoffhaltige Verbindungen, sowie abfiltrierbare Stoffe vor, die in den Stuttgarter Klärwerken alle eingehalten werden. Das gereinigte Abwasser kann somit ohne Gefährdung von Flora und Fauna in den Fluss wie den Neckar, die Körsch oder der Glems eingeleitet werden.
Es entspricht jedoch nicht den Vorgaben aus der Trinkwasserverordnung, die weitaus strengere Grenzwerte und vor allem auch mikrobiologische Parameter vorgibt.
Wenn man am Neckar entlangläuft, sieht es an einer Stelle am Hauptklärwerk an manchen Tagen so aus, als ob schwarzes Wasser in den Neckar geleitet wird. Was ist das?
Hierbei handelt es sich um einen optischen Effekt. Der Neckar führt die meiste Zeit des Jahres eine große Schwebstoffmenge mit sich, die dafür sorgt, dass das einfallende Licht reflektiert wird. Unser gereinigtes Abwasser, das an dieser Stelle in den Neckar geleitet wird, ist im Hauptklärwerk soweit aufbereitet worden, dass es kaum noch Schwebstoffe enthält, also sehr klar ist.
Deshalb wird das Licht an der Einleitstelle nicht reflektiert und es liegt eine hohe Sichttiefe vor. Was also als vermeintlich „schwarzes Wasser“ erscheint, ist in Wahrheit unser gereinigtes, schwebstoffarmes Abwasser, durch das man bis zum Neckargrund blicken kann.
Welche Auswirkungen hat das Klärwerk auf ein Fließgewässer?
Ein Klärwerk reinigt das Abwasser derart, dass danach nur wenige Stoffe enthalten sind, die das Gewässer belasten. Hierzu zählen die sauerstoffzehrenden Kohlenstoffverbindungen und die Nährstoffe. Je nach Parameter können 80 bis 98 Prozent der Inhaltsstoffe entnommen werden. Das sorgt dafür, dass die Gewässerqualität auf einem guten Niveau ist und sich die Lebewesen im Gewässer wohl fühlen. Vor allem in kleinen Fließgewässern wie der Körsch, macht das eingeleitete, gereinigte Abwasser in den Sommermonaten bei geringem Niederschlag einen Großteil des Gewässerabflusses aus.
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